Chakassien

Chakassien
Chakạssien
 
[xa-], amtlich Republik Chakạssien, Teilrepublik der Russischen Föderation, im Süden Ostsibiriens, am oberen Jenissej und seinem Nebenfluss Abakan, 61 900 km2, (2000) 581 200 Einwohner, Hauptstadt ist Abakan. Chakassien umfasst ein waldreiches, bis 2 930 m über dem Meeresspiegel ansteigendes Gebirgsland (Westliches Sajan im Süden, Abakangebirge und Kusnezker Alatau im Westen) sowie im Osten den westlichen Teil des landwirtschaftlich genutzten Minussinsker Beckens. Das Klima ist extrem kontinental. Wirtschaftsgrundlagen bilden Bergbau (Steinkohle, Nephelin, Eisen-, Molybdän-, Wolfram- u. a. Erze, Gold), Holzverarbeitung, Textil-, Leder-, Nahrungsmittelindustrie, Schwermaschinen-, Waggon-, Fahrzeug- und Containerbau (Abakan, Tschernogorsk) sowie Aluminiumerzeugung (Sajanogorsk) auf der Grundlage des Jenissej-Wasserkraftwerkes Sajan-Schuschenskoje (6 400 MW). Angebaut werden Getreide, Zuckerrüben, Sonnenblumen, Kartoffeln und Gemüse; Viehzucht (Schafe, Rinder, Schweine). - Die Chakassen bildeten im 6. Jahrhundert unter einem turksprachigen Herrschergeschlecht einen Staat und wurden zu Beginn des 13. Jahrhunderts von den Mongolen unterworfen. Nach dem Zerfall des mongolischen Imperiums entstanden in Chakassien Fürstentümer unter mongolischer und dsungarische Oberhoheit. Mit den im 17. Jahrhundert an den Jenissej vordringenden Kosaken begann die Erschließung und Eroberung des nur schwach besiedelten Gebietes durch Russen, verbunden mit ostkirchlicher Missionierung und russischer Besteuerung. Die russische Kolonisation (zunehmende Enteignung des einheimischen Weidelandes, Anfang des 20. Jahrhunderts beträchtliche Zunahme der russischen Immigration v. a. durch den Abbau von Gold und Kohlevorkommen) ließ die Chakassen zur kleinen Minderheit in ihrem Siedlungsgebiet werden. Die Sowjetmacht proklamierte 1917 einen Chakassischen Nationaler Kreis, aus dem am 20. 10. 1930 das Chakassische Autonome Gebiet hervorging. Die nomadische Bevölkerung wurde sesshaft gemacht und russifiziert. Ende der 80er-Jahre entstand eine chakassische Nationalbewegung (»Tun« [»Wiedergeburt«]); die Kosakenverbände reorganisierten sich (Dezember 1992 Gründungskongress einer »Union der slawisch-kosakischen Bevölkerung«). Im Juli 1991 erhielt Chakassien den Status einer souveränen Republik, die am 31. 3. 1992 den Föderationsvertrag mit Russland unterzeichnete.

Universal-Lexikon. 2012.

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